Reisebericht: Fernreise zu Corona Zeiten

Sabine auf den Seychellen – Meine Reise im Dezember 2020

Sonnenuntergang Beau Vallon

Ende 2020 – das Fernweh war groß und meine Touristiker-Neugierde geweckt. Wie sieht und wie kann Reisen zu Corona-Zeiten aussehen? Wie geht es aktuell der Branche, an der nicht nur mein Arbeitsplatz und der meiner Kollegen hängt, sondern auch der von vielen anderen Mitarbeitern bei den Airlines, an den Flughäfen, in den Hotels, aber auch der Taxifahrer vor Ort, der Tourguides, der Autovermieter und Reinigungskräfte. Unzählige Menschen tragen zu einem unvergesslichen Urlaubserlebnis bei und finden in der aktuellen Berichterstattung der Medien meiner Meinung nach zu wenig Beachtung.

Mit einem negativen Corona-Test in der Tasche und zwei Wochen Urlaub im Dezember, machte ich mich an einem Sonntag Ende November an die Planung, wie die im April abgesagte Reise auf die Seychellen in 2020 doch noch nachgeholt werden könnte. (Wohl gemerkt dachte man zu diesem Zeitpunkt noch, dass der Lockdown nur bis Ende November geht. Sehr naiv aus heutiger Sicht.)

 

Die Flugverbindungen waren – und sind – natürlich nicht mehr so, wie wir es aus der Zeit vor der Pandemie gewohnt waren. Mit der Qatar wäre es möglich, aber mit zwei Umstiegen, daher fiel die Wahl auf die Emirates via Dubai. An eine Direktverbindung mit Condor war aktuell leider nicht zu denken. Am Montag wurde der Flug gebucht, Freitag sollte es schon losgehen. Verhaltene Vorfreude stellte sich ein, aber mit so vielen Fragezeichen, so dass ich der Sache noch nicht ganz trauen mochte, ob auch wirklich alles funktioniert. Es gab noch so viele Dinge zu bedenken: Corona-Test, Einreisegenehmigung bei der seychellischen Gesundheitsbehörde beantragen, eine Reiseversicherung abschließen, die Corona abdeckt, und die passende (erste) Unterkunft, die für uns als deutsche Gäste zertifiziert ist, zu finden.

Sabine am Flughafen Frankfurt

Da Deutschland zwischenzeitlich aus Sicht der Seychellen als sogenanntes Category 2-Land eingestuft wurde, hieß das: Die ersten sechs Nächte in einer Unterkunft bleiben und diese nicht verlassen. Daher musste eine Bleibe her, die optimalerweise am Strand liegt. Ist das nämlich der Fall, darf man sich auch dort aufhalten und im Meer baden, somit ließe sich die „Quarantäne“ doch ganz gut aushalten.

Donnerstagvormittag stand dann der für den Flug verpflichtende Corona-Test am Flughafen Frankfurt an. Da kam uns als Aschaffenburgern die Nähe zum Flughafen zu Gute. Hier werden die zu Testenden getrennt – je nachdem, welchen Test mit welcher Bearbeitungsdauer man gebucht hat (sechs, zwölf oder 24 Stunden). Für unseren Abflug benötigten wir einen Test mit Identitätsnachweis, das heißt der Reisepass wird hierbei auch benötigt und kontrolliert. Kostete 9 Euro Bearbeitungsgebühr extra. Wir kamen mit dem 12-Stunden-Test sofort an die Reihe und konnten den Flughafen schon nach 20 Minuten wieder verlassen. Am späten Nachmittag war dann das erneut negative Ergebnis da und wir konnten unsere „Seychelles Health Travel Authorization“ beantragen. Diese wurde innerhalb einer halben Stunde genehmigt, so konnte dem Abflug am nächsten Tag nichts mehr im Wege stehen.

 

Travel Hygiene Kit von Emirates

Die Anreise an sich war – abgesehen vom durchgehenden Maske-Tragen, das für den ein oder anderen vielleicht unangenehm sein mag – sehr entspannt. Ab dem Zeitpunkt, als wir alle Unterlagen zusammen hatten, lief alles weitere problemlos. Am Check-In und an der Sicherheitskontrolle war sehr wenig Betrieb. Mit einer geringen Auslastung unserer Boing 777 hatte ich schon gerechnet, aber nachdem wir nach Sitzreihen geordnet ins Flugzeug gestiegen sind, kam das „Boarding completed“ wirklich sehr früh. Viele Reihen blieben komplett leer und wir hatten einen 3er-Sitz am Fenster für uns, während direkt vor und hinter uns mindestens eine Reihe frei war. Gleich zu Beginn wurden Hygiene-Kits mit Desinfektionsmittel, Masken, Oberflächentüchern und Handschuhen verteilt. Service und Essen gab es am Platz, wenn auch eingeschränkt und in niedrigerer Frequenz als gewöhnlich. Sollte zwischenzeitlich etwas sein, konnte man immer auch nach dem Bordpersonal klingeln, dass mit einem zusätzlichen Kittel über ihrer Uniform mit Maske und zusätzlichem Gesichtsvisier ausgestattet war. Umgestiegen sind wir nachts in Dubai und erreichten die Seychellen am frühen Morgen.

Die Einreise erfolgte problemlos. Während wir für den Scan des QR-Codes unserer Einreisegenehmigung anstanden, wurde im Vorbeigehen unauffällig die Temperatur mit einer Kamera gemessen. Dies war auch schon in Dubai beim Umstieg passiert. Danach hat ein Zoll-Mitarbeiter manuell unsere Unterlagen und sämtliche Unterkünfte für den kompletten Aufenthalt, sowie unser Rückflugticket geprüft. Stempel in den Pass und raus aus dem Flughafen.

 

Sabine auf den Seychellen

Unfassbar – aber wir waren wirklich angekommen. Mit einem zertifizierten Taxi und natürlich mit Maske ging es zur Unterkunft. Hier, und auch in allen anderen Unterkünften auf unserer Reise, wurde täglich die Temperatur am Handgelenk gemessen, ebenso auch während des weiteren Aufenthalts in den Restaurants. In Geschäften und am Flughafen gelten mit Maskenpflicht und Abstand die gleichen Regelungen wie auch in Deutschland oder anderswo.

Nach sechs wundervollen und traumhaften Tagen, in denen wir Halbpension gebucht hatten, ging es zum Corona-Test vor Ort. Die Test-Station war nicht weit entfernt, aber nach Vorschrift durften wir nur mit einem zertifizierten Taxi dorthin, und nicht zu Fuß. Das freundliche Personal erklärte uns, sofern wir innerhalb von 24 Stunden keinen positiven Corona-Bescheid erhalten, dürfen wir unsere Reise auf die anderen Inseln fortsetzen. Und das machten wir dann auch und genossen die restlichen neun Tage.

 

Das Gepäckband am Flughafen auf Mahé

Eingangsbereich des Flughafens auf Praslin

Wir erkundeten die drei Hauptinseln und übernachteten in vier verschiedenen Unterkünften auf Mahé, Praslin und La Digue. Alle waren nach den neuesten Regelungen der einheimischen Behörden zertifizierte Unterkünfte, und wir haben uns dort sehr wohl gefühlt. Selbst am kleinen Flughafen auf Praslin waren wir von den Sicherheitsvorkehrungen positiv überrascht. Temperaturmessen am Eingang inklusive Waschbecken zum Händewaschen. Und auch an dem kleinen Gate und am Gepäckband wurde für Abstand gesorgt.

 

Strand Beau Vallon

Natürlich sahen wir auf unserer Reise viele geschlossene Hotels, aber dafür auch unberührte Strände. An einem Abend aßen wir auf La Digue ganz allein in einem Restaurant, das normalerweise viermal die Woche mit kreolischem Buffet und Livemusik ausgebucht ist. Das alles stimmt sehr nachdenklich und würde noch mindestens einen weiteren Artikel füllen…

 

Fazit: Trotz der vielen Kleinigkeiten, die in der Planung nervenaufreibend waren, möchte ich die Zeit nicht missen, denn wir haben einen traumhaften Urlaub verbracht. Fernreise zu Corona Zeiten – eine Erfahrung!

 

Hier finden Sie wichtige Links zur Einreise auf die Seychellen:

Alle aktuellen Informationen zu den Einreisebestimmungen finden Sie hier.
Den Link (deutsch) für die Seychelles Travel Authorization finden Sie hier.

 

Ihre Sabine Hock, vtours Kooperationsmarketing